Bratwurst ist ein Gericht, dass am Besten heiß serviert wird.

LuftTempMax = 36°C bedeutet gefühlte 45°C auf Asphalt. Gut, dass e bissl Wind war.

Aber echt Leute, von mir ein großes Sorry, das wollte ich euch wirklich nicht antun. Aber fürs Wetter kann ich nur bedingt was. Letztlich haben aber alle die Hitzeschlacht vom Thüringer Wald unbeschadet überstanden. Also... mehr oder weniger unbeschadet. Aber dazu später mehr.

Pünktlich um 9:00 Uhr am vergangenen Samstag standen 29, nein 28, von gemeldeten 58 Rad-Nerds an der Startlinie auf Deysingslust in Bad Tabarz. König Knippel geruhte ne Stunde zu spät zu erscheinen, was ich zu dem Zeitpunkt aber noch nicht wusste.

Als alle gutgelaunt auf der Strecke waren, packte ich meinen Kram ins Auto und machte mich ans Aufbauen der Kamelhaardeckenverkaufsstation an der "Hohe Sonne". Dort würden alle Rider vorbeikommen und Gummibärchen, Salzgebäck, Wasser, frisches Obst sind immer willkommen.

Das "Rennen" lief gut, die Spitzengruppe traf am Verpflegungspunkt ein und war sichtlich happy über Stempel und Trailmagic-Gummibärchen. Flaschen wurden nachgefüllt und weiter gings aufm Trail.

Auf Discord, unserem Tourfunk, trudelten die ersten Fotos und Nachrichten von unterwegs ein. Schrauben wurden verloren und repariert. Man verfuhr sich aus mir bis dato völlig ungeklärtem Grund (das muss noch analysiert werden wink) und landete, wie auch immer, mit dem Fahrrad oben auf dem Aschenbergstein.

Die direkte Kommunikation via Discord hat hervorragend funktioniert. Informationen kommen schnell und ohne lange suchen dort an, wo sie hingehören - ganz ohne Facebook-Timeline-FuckYourself-Algorithmus. Das hatte sich schon beim SuperBerlinExpress bewährt. Zusätzlich hatte ich im Roadbook eine Notfall-Telefonnummer hinterlegt - man weiß ja nie. Und so bekam ich dann spontane Beklemmungen, als irgendwann das Telefon auch bimmelte:

Ring!
"Ja, Tom hier"

"Ja Markus, Hallo, Markus Knippel"
(die Freude über den verlorenen Sohn dauerte nicht lange)
"Es hat einen Unfall gegeben. Aber er ist ansprechbar, Schulter tut weh, Rahmen gebrochen, sieht übel aus. Notarzt ist unterwegs. Kannst du kommen, wer weiß ob die das Rad mitnehmen?"
"Ach du Scheiße, ja, stehe mit dem Caddy an der Hohen Sonne, wo seid ihr, schick mir den Standort, ich fahre los."
"ca. 1km vorm Hubertushaus"
"alles klar, bin in 15 Minuten dort"
Klick!

  

Alter nee, was hat der Bursche für'n Schwein gehabt. Außer ein paar Schrammen und Prellungen, dem verletzten Ego (obwohl, sooo verletzt war es gar nicht) und einem GT-Trümmerhaufen, ist nichts schlimmes passiert. Aber, und das ist das wichtigste, die Rettungskette hat funktioniert. Mag sein, dass es "nur" Waldautobahn war. Eine Delle an 'ner blöden Stelle und Abflug. Da ist es wichtig, dass Leute da sind, die helfen. Und da muss dann auch mal spontan der Verpflegungspunkt aufgelöst werden.

Es hat der Stimmung keinen großen Abbruch getan. Es wurde getrunken, Eis gegessen, pedaliert und geflucht, was das Zeug hielt. Alle sind ins Ziel gekommen. Die komplette Fotostrecke findet ihr in der Galerie.

Der Track scheint gut angekommen zu sein. Es ist auch nicht wirklich schwer, im Thüringer Wald schöne Strecken zu finden.

Die Wirtsleute auf Deysingslust haben einen Superjob gemacht. Nach kurzer Absprache hatte Stefan Schwandt gleich gecheckt, worum es ging und wir waren uns zügig einig. Das Gutscheinprinzip hat wieder großartig funktioniert. Stefan hielt Bratwurst, Rostbrätl, Eis, und kalte Getränke bereit. Kannste nich meckern.
Nach ausgiebigem Chillen im Schatten des Inselsberges trudelten nach und nach alle Rider ein und es wurde noch eine schöne Laberrunde zum Runterkommen und ausruhen. Irgendwann gegen 20:00 Uhr löste sich die Runde auf. Eine gelungene kleine Veranstaltung.

 

 

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