Eigentlich hatten wir damit abgeschlossen. Und eigentlich ist "eigentlich" kein Wort. Und worum geht's eigentlich?

Eine Geschichte aus der Rubrik "Wir kaufen uns ein Haus".

Irgendwann im August, ich hatte den Weidenthaler Dreck noch nicht vom Fully geputzt, meinte Johannes so: "Du Tom, unser Nachbar will sein Haus verkaufen. Schaut's euch doch mal an.". Naja, dachte ich, dann schauen wir mal, wird schon Scheiße sein. Altes Fachwerkhaus im Waltershäuser Umland. Scheune, Werkstatt und großer Garten anbei. Wir gingen rein, schauten hier und da und dort, kamen wieder raus, sagten dem Besitzer Tschüss und schüttelten Hände.
Schweigen.
Ich so zu meiner Frau: "Wir waren noch nie so dicht dran oder?". Wir schauten uns an, nickten und waren beide der Meinung, wir schlafen mal 'ne Nacht drüber.

Naja, long story short... wir waren uns einig, es gefällt uns und wir machen das.

Wir - beide keine Ahnung von Hausfinanzierung und ob wir uns das leisten können und was überhaupt zu tun ist. Wir fanden in Kristian Völker von Wüstenrot einen kompetenten Partner, der mit uns die Geldfragen klärte. Die Bank wollte neben zahlreichen Dokumenten auch Grundrisse haben. Ich also los, im Baumarkt einen Laserentfernungsmesser gekauft und in 3 Stunden alle Zimmer ausgemessen. Die Zeichnungen entstanden dann innerhalb der nächsten 2 Wochen am Computer.

Die ganze Aktion dreht unser Leben ziemlich auf links. Eine über 15 Jahre gut organisierte Zweiraumwohnung mit 3 zusätzlichen Räumen in Keller und Dachboden sowie ein Garten inkl. Gartenhäuschen zzgl. meiner Dienstwohnung in Jena müssen geklärt, aufgelöst, verpackt und transportiert werden. Ein geregeltes Leben gät etwas aus den Fugen. Aber gejammert wird nicht, wir wollen es so.
Im neuen Haus können wir grundsätzlich erstmal wohnen.  Aber die nur 3 Jahre alte Küchenzeile muss ebenso ins neue Heim gebeamt werden, wie der nun viel zu große Kleiderschrank. Mit Kreissäge und Oberfräse sollte jedoch ein Umbau möglich sein. Zuvor muss aber ein neuer Fliesenspiegel in der Küche geklebt werden. Die Wand aus krummem Fachwerk wird eine Herausforderung. Mal schauen, wie ich das Problem löse.
Die Treppe ins OG ist auch austauschwürdig. Dem lokalen Tischler hatte ich vor Monaten mal die CNC-Fräse "gerettet", da habe ich noch Einen gut bei ihm.

Der ganze Aufgabenhaufen wird in kleine Schritte geteilt.
Unseren kleinen Garten haben wir durch Zufall in gute Hände abgeben können - Haken dran, erledigt. Die Dienstwohnung in Jena habe ich heute aufgelöst. Der ganze Krempel von dort steht nun in der Scheune im neuen Headquarter von #ungerTV. Das wird dann die Einrichtung vom Gästezimmer.
Anfang November trafen wir uns beim Notar. Nach der Unterschrift auf dem Kaufvertrag gibt's nun kein Zurück mehr.
Jetzt arbeite ich am Dachbodenzimmer. Verpacken, transportfähig machen und keine Leerfahrt mehr in Richtung Waltershausen. Das Zeug (meine Fresse, was sich da alles angesammelt hat) wird bis zur Schlüsselübergabe am 11. Dezember alles erstmal in der Scheune deponiert. Danach sind die Kellerräume dran und zu guter Letzt kommt die Wohnung selber an die Reihe. Morgen will ich mal mit der lokalen Autovermietung reden. Ich werde nicht umhin kommen, mal einen LKW anzumieten. Fahren kann ich den selber, gelernt ist gelernt.

... Fortsetzung folgt.

 

 

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