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Ein Vierteljahr ist vorüber und es ist Wahnsinn, was in der Zeit alles erreicht wurde. Hier also nun ein kurzes Update...
Der Weidenthaler Dreck klebt immernoch am Fully. Für Fahrräder habe ich nur noch wenig Zeit. Es ist zu einem wirklich wertvollen Hobby geworden, weil es beiweitem nicht mehr so extensiv betrieben wird, wie noch vor einem Jahr um diese Zeit. Die Prioritäten haben sich geändert aber das ist ok so.
Die Küche ist drin und funktioniert großartig. Die krumme Wand habe ich mit einer Ständerwand verkleidet. Im Bad ein neues Waschbecken, im Flur ein neues Fenster, unendliche viele kleine und größere Reparaturen und Umbauten sind erledigt. Unmöglich alles aufzuzählen. Im Moment bin ich an der Gartenhütte. Vom Vorbesitzer auch als Toilette benutzt, muss innen und außen viel geschraubt, morsches Holz und versiffte Dämmung entfernt werden. Außen bin ich fast rum, Diana wünscht sich schwedenrot und weiße Fenster- und Türrahmen.
Der Fahrradschuppen ist eingerichtet und mit einem neuen Fenster ausgestattet. Die Elektrik und das Dach sind repariert, der Außenanstrich in Arbeit. Neuer Briefkasten, Klingelanlage - es sind wirklich in jedem Bereich Dinge zu tun. Das meiste davon kann und mache ich selbst. Der Handwerkereinsatz konnte bisher auf ein Minimum reduziert werden. Irgendwann müssen Dachdecker und Heizungsbauer mal ran. Da sind Dinge, die ich nicht selber kann.
Nun, wir kommen zurecht und machen es uns kommod. Und ab und an jagt mich meine liebe Frau raus mit dem Rad in den Wald oder auf die Straße. Das ist gut so, weil die Gedanken gelüftet werden.
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Eigentlich hatten wir damit abgeschlossen. Und eigentlich ist "eigentlich" kein Wort. Und worum geht's eigentlich?
Eine Geschichte aus der Rubrik "Wir kaufen uns ein Haus".
Irgendwann im August, ich hatte den Weidenthaler Dreck noch nicht vom Fully geputzt, meinte Johannes so: "Du Tom, unser Nachbar will sein Haus verkaufen. Schaut's euch doch mal an.". Naja, dachte ich, dann schauen wir mal, wird schon Scheiße sein. Altes Fachwerkhaus im Waltershäuser Umland. Scheune, Werkstatt und großer Garten anbei. Wir gingen rein, schauten hier und da und dort, kamen wieder raus, sagten dem Besitzer Tschüss und schüttelten Hände.
Schweigen.
Ich so zu meiner Frau: "Wir waren noch nie so dicht dran oder?". Wir schauten uns an, nickten und waren beide der Meinung, wir schlafen mal 'ne Nacht drüber.
Naja, long story short... wir waren uns einig, es gefällt uns und wir machen das.
Wir - beide keine Ahnung von Hausfinanzierung und ob wir uns das leisten können und was überhaupt zu tun ist. Wir fanden in Kristian Völker von Wüstenrot einen kompetenten Partner, der mit uns die Geldfragen klärte. Die Bank wollte neben zahlreichen Dokumenten auch Grundrisse haben. Ich also los, im Baumarkt einen Laserentfernungsmesser gekauft und in 3 Stunden alle Zimmer ausgemessen. Die Zeichnungen entstanden dann innerhalb der nächsten 2 Wochen am Computer.
Die ganze Aktion dreht unser Leben ziemlich auf links. Eine über 15 Jahre gut organisierte Zweiraumwohnung mit 3 zusätzlichen Räumen in Keller und Dachboden sowie ein Garten inkl. Gartenhäuschen zzgl. meiner Dienstwohnung in Jena müssen geklärt, aufgelöst, verpackt und transportiert werden. Ein geregeltes Leben gät etwas aus den Fugen. Aber gejammert wird nicht, wir wollen es so.
Im neuen Haus können wir grundsätzlich erstmal wohnen. Aber die nur 3 Jahre alte Küchenzeile muss ebenso ins neue Heim gebeamt werden, wie der nun viel zu große Kleiderschrank. Mit Kreissäge und Oberfräse sollte jedoch ein Umbau möglich sein. Zuvor muss aber ein neuer Fliesenspiegel in der Küche geklebt werden. Die Wand aus krummem Fachwerk wird eine Herausforderung. Mal schauen, wie ich das Problem löse.
Die Treppe ins OG ist auch austauschwürdig. Dem lokalen Tischler hatte ich vor Monaten mal die CNC-Fräse "gerettet", da habe ich noch Einen gut bei ihm.
Der ganze Aufgabenhaufen wird in kleine Schritte geteilt.
Unseren kleinen Garten haben wir durch Zufall in gute Hände abgeben können - Haken dran, erledigt. Die Dienstwohnung in Jena habe ich heute aufgelöst. Der ganze Krempel von dort steht nun in der Scheune im neuen Headquarter von #ungerTV. Das wird dann die Einrichtung vom Gästezimmer.
Anfang November trafen wir uns beim Notar. Nach der Unterschrift auf dem Kaufvertrag gibt's nun kein Zurück mehr.
Jetzt arbeite ich am Dachbodenzimmer. Verpacken, transportfähig machen und keine Leerfahrt mehr in Richtung Waltershausen. Das Zeug (meine Fresse, was sich da alles angesammelt hat) wird bis zur Schlüsselübergabe am 11. Dezember alles erstmal in der Scheune deponiert. Danach sind die Kellerräume dran und zu guter Letzt kommt die Wohnung selber an die Reihe. Morgen will ich mal mit der lokalen Autovermietung reden. Ich werde nicht umhin kommen, mal einen LKW anzumieten. Fahren kann ich den selber, gelernt ist gelernt.
... Fortsetzung folgt.
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Andreas trägt Schuld an meinem Muskelkater ;-) Und das kam so...
Die 80km von Erfurt nach Eisenach, die ich während der 3. Thüringer Gravel Night mitgefahren bin, haben mich inspiriert, die Thüringer Städtekette auch mal komplett abzufahren. Nicht in der Nacht, nein - am Tag. Nachts ist zwar schon spektakulär aber tagsüber kann man die Umgebung doch besser genießen. Dieser Weg zwischen Ronneburg bis Jena zum Beispiel, an der Weißen Elster entlang durchs Mühltal und den Zeitzgrund. Das ist schon genial. Aber beginnen wir von vorn...
Die Thüringer Städtekette ist ein ausgewiesener Fernradwanderweg zwischen Altenburg ganz im Osten bis Eisenach ganz im Westen Thüringens. Oder eben auch umgekehrt, auf jeden Fall 230km Natur und Urbanität quer durch unser schönes Bundesland. Nun, es würde ein langer Tag werden.
Der Wecker klingelt also um 3.
Um rechtzeitig in Altenburg zu sein, packe ich das Rad kurzerhand ins Auto und begebe mich zum Erfurter Bahnhof. Der Zug geht kurz nach halb 5 und so bin ich pünktlich halb 7 in Altenburg in den Track eingestiegen. Sonnenaufgang - Nebel liegt auf den Wiesen und bei frischen 10 °C nehme ich die ersten km unter die Reifen. Ich friere trotz Klamotten aber Schmölln ist schnell kassiert und in Ronneburg gibt es Frühstück an der Tanke.
Von Gera habe ich irgendwie gar nichts mitbekommen. Die Weiße Elster zieht mich so in Ihren Bann, dass ich verwundert die Treibstoff-Tanks an der Autobahnabfahrt A4 in Gera erblicke. Huch, wo ist die Stadt geblieben?
Bei Kursdorf beginnt das Mühltal. 7km herrliches Waldgebiet entlang der Rauda mit 8 alten Mühlen. Nach Hermsdorf geht es nahtlos über in den Zeitzgrund, weitere 11km feinster Graveltrack bis Stadtroda. Das Gelände fällt bis Jena stetig ab und so lasse ich das Rad laufen. Die Querrinnen nehme ich übermütig im Flug. Bremsen, springen, bremsen, wieder springen, bremsen - huch, ein Fußgänger - boah was der schimpft - war knapp aber ok aus meiner Sicht.
In Jena sind die ersten 100km im Sack und der dritte Anstieg des Tages wartet. Aber erst ist Halbzeit - Fritten bei "Fritz Mitte" und ein Milchshake mit Cola bei Burger King in Mellingen, dann kann der Nachmittag kommen.
Weimar erreiche ich durchs malerische Ilmtal. 6km feinstes Parkgeläuf wird in Weimar durch böse Pflasterstraße abgelöst. Egal, Augen zu und durch, bis Erfurt ist es nicht mehr weit. Dort steht mein Auto doch den Gedanken daran schiebe ich schnell beiseite. Das Roadbook auf der Oberrohrtasche weist eindeutig Eisenach als Ziel aus. Die kleine Liste mit kurzen Zielen ist gut für den Kopf und wie ich finde, fast wichtiger als gute Beine.
Hinter Erfurt ist mir das Gelände bestens bekannt und der Weg durchs Thüringer Burgenland wie immer vom Gegenwind geprägt. Nach Gotha hin steigt das Gelände langsam aber stetig wieder an und erreicht auf dem Boxberg den Tourhöhepunkt mit 365m.
Gravelpassagen und Radwege wechseln sich ab und nach Sättelstädt folgen die letzten Wellen bis Eisenach rein. Die Sonne neigt sich zum Schlafengehen.
Rotztütenkaputt aber glücklich kommen Nudeln und Bier im Eisenacher Bahnhof gerade recht. Das Tagesticket reicht noch bis Erfurt, wo ich mein Auto abhole, nachhause fahre, dusche und ins Bett falle.
Ob das krank ist, am Tag 230km durch Thüringen zu radeln? Auf jeden Fall. Ob es sich lohnt? Absolut.
Und ja, es ist eine sportliche Herausforderung und um alles zu sehen und zu genießen, braucht man mehr Zeit.
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Das Bratwurstrace 2023 ist in den Büchern, ich schreibe später noch ein paar Worte dazu, und es geht Schlag auf Schlag. Die nächsten Aktionen stehen an. Was macht #ungerTV im Sommer? Jo, radfahren, klar. Aber wo und wie?
Na da wäre zunächst mal der Super Berlin Express 747, eine Long-Distance-Country-Cat-Gravel-Ralley von Hamburg nach Berlin und zurück. Ein Wochenende muss dafür reichen. Das wird geil. Und es wird weh tun. Aber es wird geil. Packt euch was zu Essen ein, wir fahrn nach Brandenburg.
Dann spiele ich mit dem Gedanken der 3. Thüringer Gravel Night. Hier geht es darum, in einer Nacht die Thüringer Städtekette abzufahren. Von Altenburg im Osten bis Eisenach im Westen. Die Deutsche Bahn wird sich um An- und Abreise kümmern. Andreas Eißner hat sich das Ding ausgedacht und organisiert. Er hat geschaut, wo es um diese Uhrzeit Verpflegung gibt und wie die Route verläuft. Mal schauen, was das wird.
Im August ist dann mein 10. Schlaflos im Sattel, das gewohnt furiose Bikefestival im Pfälzerwald. Essen, trinken, tanzen, radfahren - und das in Endlosschleife in der langen Nacht von Donnerstag auf Sonntag.
Es gibt viel zu tun...
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Es tut schon ein bisschen weh...
... wenn man mit dem Fahrrad vom Großen Inselsberg am Rennsteig in Thüringen innerhalb von 3 Tagen nach Kap Arkona auf der Insel Rügen fahren will. Aber es zeigt auch die Liebe zur Natur und zum Radsport. Mit Zelt, Schlafsack und Luftmatratze bewaffnet begab ich mich also auf große Fahrt.
Mit dem Auto am Abend vor dem Grand Départ hoch zum Kleinen Inselsberg und dort geparkt, man muss sich ja das Leben nicht schwerer machen als es ohnehin schon ist. Die Übernachtung im Auto war sinnvoll, um morgens in aller Frühe das Licht des Tages ausnutzend, zu starten. Die Motivation war ausreichend, die Temperaturen am nächsten Morgen waren es nicht. Bei -1°C schob ich das 20-Kilo-Orange zum Großen Inselsberg hoch. Dicke Klamotten waren dringend nötig. Auf dem Weg gen Norden würde ich kurz zuhause anhalten und die Sachen abwerfen - Organisation ist alles. Nach 30km zuhause also kurz aufgewärmt und die flauschige Pelle abgeworfen, gings dann weiter in Richtung Erfurt. Langsam kam die Sonne raus, was meiner Motivation sehr entgegen kam. Alach, Stotternheim, Alperstädt - das Erfurter Seenland verschwand hinter mir am Horizont.
Weiterlesen: Einmal bis nach Kap Arkona
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